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Vogelfütterung im Winter  

Wer die Wildvögel in der kalten Jahreszeit mit Nahrung versorgen möchte, sollte nicht zu spät mit der Fütterung beginnen. In jenen Regionen der Schweiz, in denen nur wenig natürliche Nahrung zur Verfügung steht, ist ein Fütterungsbeginn im September sinnvoll. Zu diesen Arealen mit wenig natürlicher Nahrung gehören beispielsweise städtische Ballungsräume. In diesen Gebieten sollte das ganze Jahr über gefüttert werden. In ländlichen Regionen ist die Nahrungssituation in der Natur meist weniger von Engpässen geprägt, sofern es sich nicht gerade um Gegenden handelt, in denen intensive Landwirtschaft betrieben wird.

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Für jeden Vogel das richtige Futter

Unsere heimischen Wildvögel lassen sich grob einteilen in Körnerfresser, die mit ihrem kräftigen Schnabel auch harte Schalen aufbrechen können und Weichfutterfresser, die mit ihren spitzen, schlanken Schnäbeln auf das Aufpicken von Insekten und Würmern spezialisiert sind. Körnerfresser wie Spatzen, Finken, Gimpel und Wildtauben bevorzugen schwarze Sonnenblumenkerne, Weizen-, Hafer-, Hirse-, Hanfsamen, verschiedene Nüsse, wie Haselnüsse, ungeröstete Erdnüsse und Walnüsse, aber auch Mohn, Kürbiskerne und andere grobe Körner. Für Weichfutterfresser wie Amseln, Drosseln, Rotkehlchen, Stare, Zaunkönige und Heckenbraunellen ist hingegen hartes Körnerfutter ungeeignet. Sie lieben gemahlene Nüsse, angefettete Haferflocken, Mohn, Kleie, Rosinen, geschnittenes Dörrobst oder auch zerkleinerte Äpfel. Einige Vogelarten - darunter etwa Meisen - fressen sowohl weiches als auch Körnerfutter. Für sie empfehlen sich Gemische aus Fett und Samen, die man selbst herstellen oder als Meisenknödel kaufen kann.

Bitte achten Sie darauf, dass Sie den Vögeln nur Futtermischungen ohne Neophyten füttern. Häufig kommen im Vogelfutter Ambrosia-Samen vor. Diese Pflanze ist als invasive Art und starker Allergieauslöser bekannt. Auch schädliches Futter sollte gemieden werden, denn salzhaltige und gewürzte Speisen, Essensreste und Brot sind für Vögel aller Art extrem schädlich und führen sehr häufig zum Tod.

Hygiene an der Futterstelle

Bei der Fütterung ist es wichtig, darauf zu achten, dass die Futterplätze der Vögel leicht sauber zu halten sind. Durch Vogelkot können schnell Krankheiten übertragen werden. Das klassische Vogelhäuschen kann also bei mangelnder Hygiene schnell zur gesundheitlichen Gefahr werden.

Besser geeignet als offene Futterhäuschen sind deshalb Futterspender (Futtersilos), bei denen die Tiere nicht im Futter herumlaufen und es mit Kot verschmutzen können. Ausserdem verdirbt darin das Futter nicht.

Wer auf das traditionelle Vogelhäuschen nicht verzichten möchte, muss es regelmässig mit heissem Wasser reinigen und täglich nur wenig Futter nachlegen. Beim Reinigen empfiehlt es sich aus hygienischen Gründen Handschuhe zu tragen.

Geeigneter Fütterungsstandort 

Futterstellen sollten immer mit genügend Abstand zur nächsten Glasscheibe (mindestens zwei Meter) und an einer übersichtlichen und sicheren Stelle platziert sein, so dass Kollisionen vermieden und Katzen den Vögeln nicht auflauern können. In einem angemessenen Abstand sollten jedoch nach Möglichkeit Bäume oder Büsche Deckung bei eventuellen Attacken von Sperbern bieten.

Wer mehrere Futterstellen im Garten verteilt, vermeidet Streitigkeiten und macht es scheueren Besuchern leichter, ebenfalls Futter abzubekommen. Bringen Sie die Futterstellen in wettergeschützten Bereichen an, so das Futter trocken bleibt.