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Tipps für den Badespass mit Hund

Sommerzeit ist Badezeit – das gilt auch für Hunde! Gerade an Hitzetagen ist eine kleine Abkühlung im See für schwimmfreudige Vierbeiner eine willkommene Abwechslung. Was es zu beachten gilt, damit der Badeausflug für Ihren Hund zum ungetrübten Erlebnis wird, erfahren Sie hier.

 

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Nicht alle Hunde sind begabte Schwimmer

Während einige Hunde wie z.B. Golden Retriever, Labrador, Neufundländer, Deutsche Schäferhunde oder auch, wie es der Name schon sagt, Wasserhunde eine natürliche Affinität zum Wasser haben und regelrechte Wasserratten sind, fehlen anderen die körperlichen Voraussetzungen, um gute Schwimmer zu sein. Denn die Fähigkeit eines Hundes zu schwimmen, hängt stark von seiner Rasse und seinem Körperbau ab.

So haben Hunde mit grossem Brustkorb und kurzen Beinen wie z.B. Dackel, Möpse oder Bulldogs Mühe damit, sich über Wasser zu halten. Hunde mit flachen Schnauzen wie der Mops leiden zudem unter Kurzatmigkeit, was schnell zu Ermüdung führt. Auch fällt es kurznasigen Hunderassen schwer, mit der Schnauze oberhalb der Wasserlinie zu bleiben. Damit es gelingt, müssen sie ihren Kopf sehr weit nach hinten biegen, was dazu führt, dass ihr Hinterteil nach unten sinkt. Auch bei Hunderassen mit niedrigem Körperfettanteil wie Boxer oder Greyhound haben ebenfalls ein grösseres Risiko unter Wasser zu geraten. Sie haben sehr kurzes Haar, welches ihnen weniger Auftrieb gibt als einem Hund mit langem, dichten Fell. Auch isoliert das kurze Fell sie nicht gut in kaltem Wasser.

Bei Minirassen muss immer auch die Wasserbewegung bedacht werden. Sie können nämlich sehr schnell von Strömungen oder Wellen unter Wasser gerissen werden.

Langsam ans Wasser gewöhnen

Sie sollten Ihren Hund niemals zwingen ins Wasser zu gehen, dies kann zu einer dauerhaften Abneigung führen. Führen Sie Ihren Hund stattdessen langsam und behutsam an das unbekannte Element heran. Lassen Sie ihn zunächst das Ufer erkunden. Eventuell gelingt es Ihnen ja Ihren Vierbeiner mit Leckerlis, die sie ihm jedes Mal zukommen lassen, wenn er sich mit seinen Pfoten ins Wasser traut, zu locken.  Auch (schwimmendes) Spielzeug kann dabei helfen, den Hund an die Nässe zu gewöhnen.

Sicherheit

Während der Hund im Wasser ist, sollte er, ähnlich wie ein Kind, unter ständiger Aufsicht stehen. Nur so erkennen Sie, wenn die Kondition nachlässt, können ihn vor zu starker Verausgabung bewahren und ihn bei Müdigkeit aus dem Wasser holen. Aus Sicherheitsgründen empfiehlt es sich, den Vierbeiner nur mit Brustgeschirr, aber nicht mit Halsband, ins Wasser zu lassen. Achten Sie darauf, dass Ihr Hund nicht an Orten mit starker Strömung schwimmt.

Bei einer Aktivität auf offenem Wasser (z.B. Bootstour), macht das Anlegen einer Hundeschwimmweste Sinn.

Kein Wasser aus Seen oder Bächen trinken

Seen, Sümpfe und Bäche sind oft mit krankmachenden Organismen verschmutzt. In leichten Fällen kann es zu Durchfall kommen, aber in schweren Fällen (z.B. Leptospirose) sogar zum Tod.

Hitzschlag und Sonnenbrand vermeiden

Bei grosser Hitze kann es, wie bei uns Menschen, auch im Wasser beim Schwimmen zu einem Hitschlag kommen. Da der Kopf aus dem Wasser schaut, ist er weiter der Sonne ausgesetzt. Achten Sie deshalb unbedingt darauf, dass Ihr Hund regelmässig Pausen im Schatten einlegt und die Mittagshitze meidet.

Für empfindliche, wenig behaarte Stellen wie Ohren, Schnauze und gewisse Bauchpartien empfiehlt sich die Verwendung einer unparfümierten Hundesonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor.

Fitness

Lassen Sie Ihren Hund nur dann ins Wasser, wenn er fit ist und die nötige Kondition dazu hat. Hunde, die beispielsweise an schweren Herzerkrankungen, offenen Wunden, Ohrenentzündungen sowie Infektionen leiden, sollten besser am Ufer bleiben.

Schwimmen ist gesund

Wassersport stärkt das Herz-Kreislauf-System und die Muskulatur. Gerade für ältere Vierbeiner und Hunde, die an Arthrose oder Spondylose leiden, haben die sanften Bewegungen im Wasser zudem einen positiven therapeutischen Effekt.

Wie beim Aquatraining in der Tierarztpraxis oder beim Physiotherapeuten, werden dabei die Gelenke schonend trainiert und die Muskeln massiert.

Kein Essen vor dem Schwimmen!

Das Essen vor dem Wassertreten oder Schwimmen ist tabu. Diesen Hinweis sollten nicht nur wir Menschen beherzigen, sondern er gilt auch für unsere Hunde, egal bei welcher sportlichen Aktivität. Denn ein voller Magen kann nicht nur zur Magendrehung führen, sondern auch bei einer Anstrengung zum lebensgefährlichen Kreislaufkollaps.

Keine Eile

Bei sehr heissen Temperaturen sollten Sie Ihren Hund langsam an die kalte Wassertemperatur heranführen. Am besten kühlen sie ihm erst die Pfoten ab und spritzen ihn erst nach und nach nass. So vermeiden Sie Herz-Kreislauf-Probleme oder sogar einen Temperaturschock. 

Wasserrute 

Beim Schwimmen im kalten Wasser kann es zu einer Wasserrute kommen. Hier ist der Rutenansatz so schmerzhaft verletzt, dass der Schwanz schlaff herunterhängt und der Hund sich nicht mehr setzen, wedeln oder teilweise sogar kein Geschäft mehr machen kann. Aufgrund des Schmerzgrades und der Schmerzposition am Körper wird die Wasserrute oft mit dem Hexenschuss beim Menschen verglichen. 

Von der Wasserrute können alle Rassen betroffen sein, wobei mittelgrosse bis grosse Rassen und Rüden meist anfälliger sind. Die genaue Ursache ist not unklar. Oft ist jedoch ein Zusammenhang mit grossen und ungewohnten körperlichen. Belastungen feststellbar, vor allem mit Schwimmen im kalten Wasser, aber auch mit intensiven Trainings- oder Jagdeinsätzen an Land. 

Zum Glück ist die Wasserrute mit Wärme, der Gabe von schmerzstillenden Medikamenten sowie Ruhe und Schonung gut behandelbar und heilt je nach Ausprägung innerhalb von Tage bis zu drei Wochen ab.

Salzwasser und Sand

Beim Baden im Meer sollte darauf geachtet werden, dass der Vierbeiner kein Meerwasser trinkt, denn das stark salzhaltige Wasser entzieht dem Körper Flüssigkeit und führt so zu Übelkeit, Durchfall und Erbrechen. Diese Art von Durchfall entsteht schnell und wenn Hunde dann nicht ausreichend mit Flüssigkeit versorgt werden, kommt es zu einem schweren Nierenversagen.

Nehmen Sie deshalb immer einen Napf mit und bieten Sie Ihrem Vierbeiner genügend frisches Trinkwasser an. Nach dem Schwimmen im Meer muss der Hund zudem abgeduscht werden, da das Salzwasser die Haut irritieren kann. Auch beim Spielen im Sand muss man aufpassen. Gerade bei Ballspielen kommt es immer wieder vor, dass der Hund zu viel Sand schluckt und danach verstopft ist.

Nach dem Schwimmen abtrocknen

Sobald Ihr Hund vom Schwimmen aus dem Wasser kommt, schüttelt er sich ausgiebig. Trotzdem sollten Sie ihn zusätzlich abtrocknen, damit er nicht auskühlt. Bleibt das Fell lange nass, erkälten sich manche Hunde. 

Wasservergiftung

Einige Vierbeiner übertreiben gern und sind aus dem Wasser kaum noch herauszubringen. Wenn Sie beim Spielen und Schwimmen zu viel Wasser aufnehmen, kann es zu einer bedrohlichen Wasservergiftung kommen.

Das Risiko einer Wasservergiftung ist im Gegensatz zu einer Infektion allerdings recht gering. Bei gesunden Tieren muss schon eine extreme Menge an Wasser aufgenommen werden, um Vergiftungssymptome (Übelkeit und Erbrechen) auszulösen.